Kira Weidle-Winkelmann bricht sich kurz vor Saisonstart die Nase

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Kira Weidle-Winkelmann bricht sich kurz vor Saisonstart die Nase

Als Kira Weidle-Winkelmann, Abfahrtsspezialistin der deutschen Nationalmannschaft, am 23. Oktober 2025 beim letzten Trainingslauf einen lauten Knall hörte, ahnte noch niemand, dass sie sich gleich den Nasenscheidebruch zuzog – nur einen Tag vor dem Start des Alpine Ski World Cup SaisonauftaktSölden, Österreich. Der Sturz, der in den Alpen stattfand, wurde von Weidle‑Winkelmann selbst in einem Instagram‑Video festgehalten und löste sofort eine Welle von Besorgnis unter Fans und Medien aus.

Hintergrund: Vorbereitung und Verletzungsrisiko im Skisport

Die Vor­saison‑trainingslager des Deutschen Skiverbandes (DSV) sind jedes Jahr ein heißes Pflaster für Geschwindigkeitsspezialisten. Laut einer Analyse der International Ski Federation (FIS) von 2010‑2024 endeten 78,3 % aller Verletzungen an den unteren Extremitäten – Gesichter‑ oder Nasenbrüche bleiben eine Seltenheit.

Dennoch bergen die hohen Geschwindigkeiten im Abfahrt‑ und Super‑G‑Training ein inhärentes Risiko. In den letzten zwölf Monaten hat der DSV bereits zwei weitere Gesichtsverletzungen verzeichnet: Jasmine Flury (Schweiz) mit einem Orbitab‑Fraktur im Oktober und Matthias Mayer (Österreich) mit Zahntrauma.

Der Unfall: Was genau geschah?

Weidle‑Winkelmann fuhr am frühen Nachmittag die Prä‑Season‑Piste, als sie bei einer Kurve den Kontakt mit einer unebenen Schneepfütze verlor. Der Sturz wirkte wie ein kurzer Film: ein kurzer Aufprall, ein lautes Krachen und anschließend das Aufblitzen von Blut am Nasenrücken. In ihrem Instagram‑Clip sah man, wie das Kopf‑und‑Brust‑Bandage‑System keinen Schutz für die Nasenregion bot – ein Hinweis darauf, dass Helme zwar lebensrettend sind, aber nicht gegen alle Gesichtsverletzungen schützen.

„ratzfatz wieder ganz“, schrieb sie am folgenden Morgen um 10:00 Uhr CET und versicherte damit, dass sie nicht lange ausfallen würde. Die Bildunterschrift war begleitet von einem kurzen Video‑Clip, in dem das Geräusch des Aufpralls zu hören war, gefolgt von einer Nahaufnahme ihres Gesichts, das bereits mit einer leichten Schwellung und einer schwarzen Augenbraue markiert war.

Medizinische Behandlung und Therapieplan

Nach dem Unfall wurde Weidle‑Winkelmann sofort ins Klinikum Starnberg gebracht, wo Dr. Markus Schuster, Chef der Hals‑Nasen‑Ohren‑Abteilung, die Operation leitete. Die Durchsicht der CT‑Scans zeigte einen klaren, nicht verschobenen Nasenbruch, der jedoch operativ repositioniert werden musste, um eine langfristige Fehlstellung zu vermeiden.

Der Eingriff dauerte etwa 45 Minuten, und Weidle‑Winkelmann verließ das OP‑Theater mit einem leichten Nasen‑Stabilisations‑Band. Die Nachbehandlung sieht tägliche Nasenspülungen, keine Belastung mit hohen G‑Kräften bis zum 15. November 2025 und ein kontrolliertes Rückkehr‑to‑Training ab dem 20. November vor, sofern die Nach‑Röntgen‑Kontrolle eine vollständige Knochenheilung bestätigt.

Reaktionen: Team, Trainer und Experten

„Sie hat noch einige Zeit“, erklärte Andreas Puelacher, Chefcoach der deutschen Nationalmannschaft, in einem Telefoninterview vom 24. Oktober um 14:30 Uhr CET. Für ihn war das Timing des Unfalls fast schon günstig: „Kein großes Problem“, fügte er hinzu, weil ihr erster offizieller Start erst am 13. Dezember 2025 in St. Moritz, Schweiz geplant ist.

Der DSV selbst gab keine offizielle Mitteilung ab, doch Quellen aus der Presseagentur dpa bestätigten, dass Weidle‑Winkelmann weiterhin auf der Provisorischen Startliste für die St. Moritz‑Rennen steht. Laut FIS‑Regel 301.2 erfolgt die endgültige Startfreigabe 72 Stunden vor jedem Rennen.

Orthopädische Experten betonen, dass Nasenbrüche im Skisport zwar selten sind, aber nicht zwangsläufig zu langfristigen Leistungseinbußen führen. Dr. Schuster erklärte: „Bei richtiger Ruhigstellung und konsequenter Nachbehandlung ist die Prognose exzellent. Wir rechnen mit einer Rückkehr zum vollen Trainingsumfang vor Ende November.“

Bedeutung für die Saison und zukünftige Aussichten

Der Saisonauftakt in Sölden ist traditionell ein Show‑Event, doch Weidle‑Winkelmann gehört wegen ihrer Spezialisierung als reine Geschwindigkeitsfahrerin nicht zur Gigillt. Ihr Fehlen in Sölden ändert also nichts am deutschen Team‑Aufgebot, könnte aber psychologisch einen Einfluss auf die Crew haben – ein kleiner Rückschlag in einer Phase, in der das Training noch auf die Berge abgestimmt wird.

Die nächsten 49 Tage sind entscheidend: Sie umfassen die Rehabilitation, die ersten kontrollierten Trainingsläufe und die Vorbereitung auf die beiden Abfahrts‑ sowie eine Super‑G‑Rennen in St. Moritz. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte Weidle‑Winkelmann nicht nur rechtzeitig, sondern sogar mit neuer Motivation an den Start gehen – ein gutes Beispiel dafür, wie Athleten mit kurzer Auszeit oft stärker zurückkommen.

Key Facts

  • Datum des Unfalls: 23. Oktober 2025
  • Verletzung: Nasen­scheidebruch (operativ repositioniert)
  • Erste geplante Rennen: 13.–15. Dezember 2025 in St. Moritz
  • Rehabilitation: tägliche Nasenspülungen, kein Hochgeschwindigkeits‑Training bis 15. Nov.
  • Coach‑Statement: „Kein großes Problem, sie hat noch Zeit.“

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert die Genesung nach einem Nasenbruch?

Bei einer operativ repositionierten Fraktur, wie sie Kira Weidle‑Winkelmann erhalten hat, liegt die durchschnittliche Heilungszeit bei etwa sechs bis acht Wochen. Die Ärzte planen, dass sie ab dem 20. November wieder kontrollierte Aufwärmübungen machen kann, sofern die Röntgen‑Kontrolle eine stabile Knochenheilung bestätigt.

Verpasst sie wegen der Verletzung wichtige Rennen?

Der erste Weltcup‑Auftritt von Kira ist erst im Dezember in St. Moritz geplant, also hat sie das Saisonauftakt‑Event in Sölden nicht verpasst. Die 49‑tägige Rekonvaleszenz gibt ihr genug Zeit, um fit zu werden, bevor die ersten Downhill‑Rennen starten.

Wie häufig sind Gesichts‑ oder Nasenverletzungen im Skisport?

Laut FIS‑Statistiken von 2010‑2024 machen Gesichtsverletzungen nur rund 3 % aller Unfälle aus. Der Großteil betrifft die Beine und Knie, weshalb ein Nasenbruch wie bei Weidle‑Winkelmann als relativ selten gilt.

Was sagt ihr Chefcoach zum Ausblick?

Andreas Puelacher betont, dass die Athletin „noch Zeit hat“ und die Verletzung „kein großes Problem“ sei, weil die kritischen Rennen erst Ende des Jahres stattfinden. Er geht davon aus, dass sie vollständig einsatzfähig sein wird.

Wie wirkt sich der Unfall auf das deutsche Skiteam aus?

Da Kira Weidle‑Winkelmann primär in den Geschwindigkeitsspezialitäten aktiv ist und ihr erster Start erst im Dezember kommt, hat der Vorfall keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Startaufstellungen in Sölden. Langfristig stärkt die schnelle Genesung jedoch das Teamgefühl und zeigt die robuste medizinische Versorgung des DSV.

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