
Der Wild-Card-Sonntag im Überblick
Drei Spiele, drei Geschichten – und am Ende ein klares Bild für die nächste Runde der NFL Playoffs. Am Wild-Card-Sonntag gab es eine Machtdemonstration in Buffalo, ein abgeklärtes Statement der Eagles und einen Außenseitersieg in Tampa. Zusammen mit den Ergebnissen vom Samstag und Montag ist das Feld für die Divisional Round komplett.
- Buffalo Bills – Denver Broncos: 31:7 (CBS, 1 p.m. ET)
- Philadelphia Eagles – Green Bay Packers: 22:10 (Fox, 4:30 p.m. ET)
- Washington Commanders – Tampa Bay Buccaneers: 23:20 (NBC, 8 p.m. ET)
Die Bills legten den Ton des Tages fest. Josh Allen verteilte den Ball sicher (272 Passing-Yards), James Cook dominierte am Boden (120 Rushing-Yards), und die Defense ließ kaum Luft zum Atmen. 31:7 klingt deutlich – auf dem Feld fühlte es sich noch klarer an. Als Nr.-2-Seed der AFC sichert sich Buffalo damit das Heimrecht in der nächsten Runde und wirkt, als hätte das Team rechtzeitig zur heißen Phase seine Balance zwischen Pass und Lauf gefunden.
Philadelphia zeigte ein anderes Erfolgsrezept: Opportunistische Defense und wache Special Teams. Vier erzwungene Ballgewinne sind in den Playoffs fast immer der Schlüssel – hier machten sie den Unterschied. Green Bays Quarterback Jordan Love kam zwar auf 212 Passing-Yards, aber die Packers bezahlten zu oft für Fehler. Die Eagles, ebenfalls als Nr.-2-Seed in der NFC gesetzt, dürfen die Divisional Round zu Hause eröffnen und wirkten physisch frischer als zum Ende der regulären Saison.
Der Abend gehörte dem Außenseiter: Washington gewann in Tampa 23:20 – ein Sieg, der Nervenstärke dokumentiert. Auswärts, als Nr.-6-Seed, gegen die Nr. 3: Solche Spiele entscheiden sich im Kopf, in den Details und in den Momenten, in denen du keine zweite Chance bekommst. Washington nutzte seine und steht nun vor der nächsten Auswärtsaufgabe in der Divisional Round.
Der Wild-Card-Sonntag wurde eingerahmt von zwei weiteren Ergebnissen, die das Bild komplettierten: Am Samstag setzten sich die Houston Texans mit 32:12 gegen die Los Angeles Chargers durch und die Baltimore Ravens bezwangen die Pittsburgh Steelers 28:14. Am Montag machten die Los Angeles Rams mit einem 27:9 über die Minnesota Vikings den Abschluss. Damit stehen alle acht Teams für das nächste Wochenende fest.

Was die Ergebnisse für die Divisional Round bedeuten
Heimrecht ist Gold wert – und genau das haben sich die Bills und Eagles gesichert. Beide sind als Nr.-2-Seed oben im Tableau und spielen vor eigenem Publikum. In der NFL wird nach jeder Runde neu gesetzt: Der höchstgesetzte verbleibende Seed trifft auf den niedrigsten. Das heißt: Washington reist als Nr.-6-Seed erneut zu einem Favoriten. Für Buffalo und Philadelphia bedeutet es, dass der mögliche Weg Richtung Conference Championship über das eigene Stadion führt.
Was macht Buffalo so gefährlich? Die Mischung. Ein Quarterback, der vertikal drohen kann, gepaart mit einem Laufspiel, das Downs verkürzt, ist Playoff-Football in Reinform. Gegen Denver hielt die Defense die Ketten kurz, dominierte an der Line und zwang die Broncos in unvorteilhafte Down-and-Distance-Situationen. Dieses Profil lässt sich in die nächste Runde übertragen – zumal im Januar in Buffalo oft das Wetter mithilft.
Bei den Eagles war es die Effizienz der Defense und Special Teams, die ins Auge fiel. Vier erzwungene Turnover sind nicht nur Statistik, sie verändern das Spieltempo und das Playcalling des Gegners. Philadelphia muss offensiv noch konstanter werden, aber wenn die Verteidigung so kurzfeldig agiert, gewinnt man auch die zähen Playoff-Partien, in denen jeder Yard zählt.
Washingtons Auswärtssieg in Tampa ist mehr als nur ein Punkt in der Klammer. Er zeigt, dass die Commanders enge Spiele auf der Zielgeraden nicht scheuen. In den Playoffs ist das oft der Unterschied zwischen Heimweg und Überraschungslauf. Die Offense fand genug Antworten, die Defense hielt in entscheidenden Situationen stand – genau die Blaupause, die ein niedriger Seed braucht, um im Januar zu bestehen.
Ein Blick auf die übrigen Wild-Card-Gewinner rundet das Bild ab: Houston spielte mit Tempo und Konsequenz gegen die Chargers, baute früh Vorsprung auf und kontrollierte die Partie. Baltimore holte gegen den Divisionsrivalen Pittsburgh einen abgeklärten Sieg – physisch, zielstrebig, fehlerarm. Die Rams wiederum ließen gegen Minnesota wenig anbrennen, dominierten weite Strecken und nahmen dem Gegner Rhythmus und Geduld. Diese drei Leistungen unterstreichen, wie unterschiedlich Playoff-Siege aussehen können – vom Offensiv-Feuerwerk bis zum methodischen Abnutzungskampf.
Kalenderfreunde haben die nächsten Daten längst im Blick: Die Divisional Round steigt am 18. und 19. Januar, die Conference Championships am 26. Januar. Der große Abschluss: Super Bowl LIX am 9. Februar in New Orleans. Zwischen jetzt und dann geht es um Matchup-Details: Wer stoppt wessen Laufspiel? Welche Offensive Line behält gegen die Pass-Rusher die Ruhe? Und wo kippt das Special-Team-Duell? Die Antworten kommen nächste Woche – mit zwei Top-Seeds im Wartestand, zwei Teams mit Heimrecht und mehreren Außenseitern, die bewiesen haben, dass sie auswärts bestehen können.
Eines ist nach diesem Sonntag klar: Die Spanne zwischen den Top-Teams und den Herausforderern ist kleiner, als es die Setzliste vermuten lässt. Buffalo und Philadelphia marschieren, Washington bleibt gefährlich, Houston, Baltimore und die Rams bringen eigene, schwer zu knackende Stile mit. Die Divisional Round verspricht weniger Komfortzone und mehr Kante. Genau so, wie man es im Januar erwartet.
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