Frank Ragnow kehrt zurück: Detroit Lions stärken Offensive Line für Playoff-Run

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Frank Ragnow kehrt zurück: Detroit Lions stärken Offensive Line für Playoff-Run

Was viele für eine endgültige Entscheidung hielten, ist plötzlich wieder möglich: Frank Ragnow, der 29-jährige All-Pro-Center der Detroit Lions, hat seinen Rücktritt aus dem Profisport rückgängig gemacht – und das mitten in der entscheidenden Phase der Saison. Die Nachricht, die am 27. November 2025 um 13:51 Uhr UTC von Ian Rapoport (NFL Network) und bestätigt von Adam Schefter (ESPN) verbreitet wurde, hat die NFL-Welt überrascht. Ragnow, der im Juni 2025 nach sieben Jahren im NFL-Alltag seinen Stift abgelegt hatte, kehrt nun zurück, weil er „die Liebe zum Spiel“ nicht verloren hat – so ein direkt mit Schefter gesprochener Insider. Der Twist? Die Lions brauchen ihn. Und er braucht sie.

Warum jetzt? Der Druck der Playoff-Jagd

Die Detroit Lions standen mit einer 7:4-Bilanz auf Platz drei der NFC North – nicht schlecht, aber bei einem so engen Division-Rennen wie diesem kein sicherer Platz in den Playoffs. Nach Ragnows Rücktritt im Sommer brach die Offensive Line zusammen. Der Ersatzcenter Graham Glasgow, eigentlich ein Guard, musste an der zentralen Position spielen – und litt unter der Belastung. Die Blockleistungen wurden unzuverlässig, die Laufspiel-Optionen eingeschränkt, die Quarterback-Zeit im Pocket immer knapper. Es war wie ein Haus ohne Fundament: alles andere war zwar gut, aber instabil.

Die Entscheidung, Ragnow zurückzuholen, war keine emotionale Flucht – sie war eine rechnerische Notwendigkeit. Die NFL erlaubt es Spielern auf der Reserve-Retired List, nur bis zum Mittwoch vor dem 13. Spieltag wieder aktiviert zu werden. Der 27. November war der letzte Tag. Die Lions haben ihn genutzt. Jetzt hat Ragnow die Chance, in der 14. Woche gegen die Dallas Cowboys am 5. Dezember 2025 zu debütieren – vorausgesetzt, er ist körperlich bereit. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er schon dann spielt, ist gering. Viel realistischer: sein Comeback am 14. Dezember 2025 bei den Los Angeles Rams im SoFi Stadium in Inglewood. Dann wäre er mindestens drei Wochen aus der Ruhephase zurück – Zeit genug, um sich mit den Offensivspielern neu zu synchronisieren.

Ein Star mit verletzungsanfälliger Vergangenheit

Ragnow ist kein Neuling. Der 2018er Draft-Pick (20. Gesamter) aus Arkansas hat sich in sieben Jahren zu einem der zuverlässigsten Centers der Liga entwickelt. Viermal in Folge (2021–2024) in den Pro Bowl gewählt, dreimal Second-Team All-Pro – das ist Elite-Niveau. Doch seine Karriere ist auch eine Geschichte von Schmerz. 2021 brach er das Plantarplate in seinem linken Fuß – vier Spiele, dann Saisonende. 2023 war er fast die gesamte Saison verletzt: Zehenzehner, Knie, Knöchel – alles auf einmal. Trotzdem spielte er 2024 alle 16 Spiele, nur eine Woche ausgesetzt wegen eines teilweise gerissenen Pectoralis-Muskels. Ein Wunder der Ausdauer. Oder ein Zeichen dafür, dass er sich einfach nicht von der Liga verabschieden wollte.

Jetzt, mit 29, könnte er noch drei, vier Jahre an der Spitze spielen – wenn sein Körper es zulässt. Die Lions haben ihn bis 2026 unter Vertrag – kein neuer Vertrag, keine neuen Gelder, nur eine Wiederaufnahme. Das ist klug. Keine Risiken, kein Risiko für die Gehaltskappe, aber ein enormer Gewinn für die Teamdynamik. Glasgow, der die letzten Monate als Center durchgehalten hat, kann jetzt wieder an seine natürliche Position an der Guard-Linie zurückkehren. Das ist der größte Gewinn: nicht nur Ragnow, sondern die gesamte Linie wird stabiler.

Die psychologische Wirkung: Ein Leader kommt zurück

Dass Ragnow zurückkommt, hat etwas mit Führung zu tun. Nicht nur mit seiner Leistung, sondern mit seiner Präsenz. Coach Dan Campbell, der seit 2021 die Lions leitet, hat oft gesagt: „Wir spielen für die Jungs neben uns.“ Ragnow ist einer dieser Jungs, die andere zum Aufstehen bringen. Er ist ruhig, aber bestimmt. Ein Mann, der im Hintergrund arbeitet – und doch alles verändert. In der Kabine, auf dem Feld, im Filmraum. Seine Rückkehr ist wie ein Schuss Adrenalin für die ganze Mannschaft. Die Spieler wissen: Wenn jemand wie Ragnow, der sich zur Ruhe gesetzt hat, zurückkommt, dann ist es nicht nur um der Statistik willen. Es ist, weil er glaubt, dass sie es noch schaffen können.

Die Lions spielen ihr nächstes Spiel am 28. November 2025 – Thanksgiving-Day gegen die Green Bay Packers – aber Ragnow wird nicht dabei sein. Nicht weil er nicht will, sondern weil die Regeln es nicht erlauben. Die NFL hat klare Grenzen: Kein Spiel vor der 13. Woche, wenn man von der Reserve-Retired List kommt. Das ist hart. Aber die Lions nutzen die Zeit bis zum 5. Dezember, um ihn einzuspielen. In Ford Field in Detroit, wo er einst als Rookie debütierte, könnte er dann wieder das Trikot mit der Nummer 64 tragen.

Was kommt als Nächstes?

Die nächsten drei Wochen werden entscheidend. Wenn Ragnow gegen die Cowboys oder Rams spielt, wird er sofort zum Schlüsselspieler. Die Lions brauchen nicht nur einen besseren Center – sie brauchen jemanden, der die Linie zusammenhält, die Kommunikation steuert, die Block-Strukturen stabilisiert. Wenn er das tut, könnte Detroit bis zur letzten Woche um den ersten Platz in der NFC North kämpfen. Ein Wildcard-Platz wäre dann nur noch eine Formality.

Und wenn er gesund bleibt? Dann könnte er 2026 sogar noch einen weiteren Pro Bowl erreichen. Vielleicht sogar den ersten First-Team All-Pro-Titel. Denn in der NFL zählt nicht nur, wie gut man spielt – sondern auch, wie lange man es schafft, trotz allem weiterzumachen.

Frequently Asked Questions

Warum durfte Frank Ragnow nach seinem Rücktritt überhaupt wieder zurückkehren?

Die NFL erlaubt es Spielern, die sich auf die „Reserve-Retired List“ setzen lassen, innerhalb einer Frist von bis zu 13 Spieltagen zurückzukehren, sofern sie vor dem 13. Spieltag der Saison reaktiviert werden. Ragnow wurde am 27. November 2025 – dem letzten möglichen Tag – offiziell wieder in den Kader aufgenommen. Danach wäre er für die laufende Saison gesperrt gewesen.

Welche Auswirkungen hat Ragnows Rückkehr auf Graham Glasgow?

Glasgow, der seit Ragnows Rücktritt als Center spielte, kehrt an seine natürliche Position als Guard zurück. Das stärkt die gesamte Offensive Line, da Glasgow dort seine größte Effektivität hat – sowohl im Laufspiel als auch im Passschutz. Seine Erfahrung und Präzision in der Guard-Position sind für die Lions entscheidend, besonders bei den laufenden Spielzügen gegen starke Defensive Lines.

Wie oft war Frank Ragnow bisher verletzt, und ist er jetzt gesund?

Ragnow verpasste in sieben Jahren insgesamt 21 Spiele aufgrund von Verletzungen, darunter ein schwerer Fußriss 2021 und mehrere Gelenkprobleme 2023. Die Lions bestätigten, dass er in den letzten Wochen intensiv rehabilitiert wurde und nun keine akuten Verletzungen mehr hat. Sein Comeback wird schrittweise erfolgen – er wird nicht sofort als Starter starten, sondern sich an das Spieltempo gewöhnen.

Warum ist Ragnow so wichtig für die Playoffs?

Ein stabiler Center ist das Herzstück jeder erfolgreichen Offensive Line. Ragnow koordiniert die Blöcke, kommuniziert mit dem Quarterback und schützt den Pocket gegen Blitzes. Ohne ihn musste die Line improvisieren – mit negativen Ergebnissen. Mit ihm haben die Lions eine Chance, in den Playoffs gegen starke Defensive Lines wie von den San Francisco 49ers oder Kansas City Chiefs zu bestehen.

Kann Ragnow noch lange spielen?

Mit 29 ist er noch im besten Alter für einen Center – die Position ist weniger körperlich belastend als andere Linienpositionen. Wenn er jetzt gesund bleibt, könnte er noch vier bis fünf Jahre an der Spitze spielen. Sein Vertrag läuft bis 2026, und die Lions haben Interesse an einer Verlängerung – vorausgesetzt, er bleibt fit. Seine Leistung in der Rückkehr wird entscheiden, ob er noch einmal als All-Pro geehrt wird.

Wie reagieren die Fans auf Ragnows Rückkehr?

Die Stimmung in Detroit ist euphorisch. In den sozialen Medien tobt eine Welle der Begeisterung – mit Hashtags wie #RagnowBack und #LionsRise. Die Tickets für das Spiel gegen die Cowboys sind innerhalb von Stunden ausverkauft. Viele Fans sagen: „Er ist der letzte fehlende Stein in unserem Puzzle.“ Die Lions haben seit 2011 nicht mehr die Playoffs erreicht – und jetzt, mit Ragnow zurück, fühlt sich das endlich möglich an.

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